Digitalis purpurea L. ‒ Roter Fingerhut
Verbreitet in Wäldern der Mittelgebirge auf basenarmen Böden; vor allem auf Kahlschlägen. Nach Ludwig (1948) zeigt die atlantisch verbreitete Pflanze in Hessen „Ausbreitungsbestrebungen“. Senckenberg (nach Spilger 1941) nannte die Pflanze nicht aus dem Hochtaunus, wo sie heute häufig ist (Wittig & al. 2022). Reichert (1772/1778) nennt sie „rarius“ am Feldberg. Aus der Wetterau kannte Ludwig (1948) nur Funde aus den Randgebieten. Im Vogelsberg ist die Pflanze selten und wird meist als eingeschleppt oder angepflanzt angesehen (Ludwig 1948). Gebietsweise, vor allem in Osthessen, ist die Pflanze wohl Neophyt. Nach NetPhyD (2013) liegt Hessen dagegen vollständig im natürlichen Areal der Pflanze. Nach Ludwig (1948) eine gute Leitpflanze, da sie kontinentale Gebiete weitgehend meidet. Nach Ade (1937) eine der atlantischen Pflanzen des Spessarts.
Die Pflanze wurde bereits von Rupp (1726) für den Dießberg [Dünsberg] bei Gießen genannt. Nach Heyer & Rossmann (1860‒1863) ist die Pflanze in lichten Bergwäldern um Gießen häufig. Lieblein (1787) nennt die Pflanze für den Heimberg bei Fulda. Nach Dannenberg (1870) fehlt die Pflanze aber in der Umgegend von Fulda und dessen näherer Nachbarschaft. Nach Hindelang (1933) dringt die Pflanze vom Kaufunger Wald, wo sie nach Meurer (1848) häufig ist, her in die Umgebung von Eschwege vor. Häufig um Ebersbach [Ewersbach] nach Vogel (1843).