Digitalis grandiflora Mill. ‒ Großblütiger Fingerhut
1768, Gard. Dict., ed. 8.: n.° 4 corr. (▤)
Selten in lichten Wäldern, an Waldrändern sowie Felshängen auf basenreichen (Diabas) oder kalkhaltigen Böden (Muschelkalk). Wahrscheinlich ehemals durch Waldweide, Mittel- und Niederwaldwirtschaft gefördert und nach Aufgabe dieser Nutzungen rückläufig. M. Dürer vermerkte auf einem Beleg von 1903 „Frankfurter Wald. Unterwald, häufig“. Heute ist dieses Vorkommen bis auf wenige Pflanze an einer Bahnschneise erloschen. Vorkommen sind auch durch Felssicherungsmaßnahmen gefährdet (Wittig & al. 2022). Nach Reichard (1772/1778) „in sylvis trans Moenum frequens“. Im Landkreis Waldeck-Frankenberg heute vor allem in den Steilhangwäldern des Ederseegebietes (Müller 1841; Wenderoth 1846; Becker & al. 1997). Nach Döll (1843) an der Bergstraße von Heidelberg bis Darmstadt. Auch Schnittspahn (1853) nennt die Pflanze von der ganzen Bergstraße und aus dem Odenwald. Nach Grimme (1958) im mittleren Werratal von Kielforst und Kreuzburg bis S.-Allendorf sowie im Ringgau. Nach Großmann (1976) im Rheingau zerstreut. Löber (1950) charakterisiert das Vorkommen im Dillkreis als „In einem von Donsbachtal, Aartal, Wallenfelser und Hirzenhainer Höhe, Eschenburg und Heunstein umschlossenen Gebiet vereinzelt bis häufig“.