Die Wassernuss besiedelt sommerwarme eutrophe stehende Gewässer; Flachwasser meidet sie. Die in Europa, Asien und Afrika vorkommende Pflanze war in der Nacheiszeit in Europa deutlich weiter nördlich verbreitet (Gams 1925). Das natürliche Areal wurde aber in den letzten Jahrhunderten durch die Nutzung der stärkehaltigen Früchte erweitert. Daher ist es im Einzelfall schwer zu entscheiden, ob es sich um indigene oder von Nutzung abhängige Vorkommen handelt. In Hessen ist die Pflanze sicher indigen im Oberrheingebiet. Unter Bezug auf einen Freund schreibt Borckhausen (1793): Im Ried in der Nähe des Rheins in Gräben und Teichen. Auch bei den Vorkommen in der Nidda und bei Hanau könnte es sich um indigene Vorkommen gehandelt haben. Bei den anderen aus Hessen gemeldeten Vorkommen, die teilweise im Mittelgebirgsraum liegen, dürfte ein Zusammenhang mit der Kultur der Pflanze bestehen. Hier bestanden wohl nur zeitweilig Einbürgerungen. Im Rheingebiet erloschen die Vorkommen weitgehend im 20. Jahrhundert.
Habitus
Detail
Beleg
Weitere Fotos
Status: Indigen
Verbreitung
Sü Süderbergland
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WBS Westhesssisches Berg- und Senkenland
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OB Osthesssisches Bergland
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We Westerwald
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Ta Taunus
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RMT Rhein-Main-Tiefland
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Sp Spessart
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ORT Nördliches Oberrheintiefland
s selten
Od Odenwald
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Kassel: In einigen Teichen der Aue bei Kassel [gemeint ist Karlsaue], später durch Reinigen u. Auffüllen derselben vertilgt, jetzt durch Hrn. Hofgartendirektor Hentze wider heimisch gemacht (Pfeiffer 1847; verschollen, Grimme 1958).
Limburg-Weilburg: Limburg in der Lahn (Hergt nach Rudio 1851); in Teichen um Weilburg (Jung 1832; nicht [mehr] Rudio 1851).
Gießen: Kloster Arnsburg (Walthers 1802); Teiche bei Lich (Walthers 1802).
Fulda: Neuhof (Lieblein 1784).
Main-Kinzig: Hanauer Stadtgraben zwischen dem Kanal- und Nürnbergertor (Gärtner & al. 1799–1802; Hanau, 1890 Scherbing in STU).
Frankfurt am Main: Nidda oberhalb Ginnheim (Reichard 1772); bei Höchst an der Straße nach Frankfurt [in der Nidda] unter einer Brücke (Jung 1832; nicht [mehr] Rudio 1851; Nidda bei Höchst (Vogel nach Hoffmann 1887).
Groß-Gerau: Landgraben westlich Astheim (1952 B. Malende in FR-86980; Schwarzbach, 1959 D. Korneck); Ginsheim (Theobald nach Hoffmann 1887; Ginsheimer Altrhein, 1933 von E. Secretan hier ausgebracht nach Beisinger 1954; 2006 Baumgärtel 2007; 2009 A. König in FR); Altrhein bei Hohenau (1949 H. Klein in FR-86973; Lüpnitz 1967; Korte & al. 2010); Altrhein N Kühkopf (1982 S. Hodvina in WIES; Kühkopf, Aquarium, Korte & al. 2010); Schusterwörter Altrhein (1961 D. Korneck; 1999 K. Baumann 99/970 in FR; 2025 A. Händler, naturalist.org/observations/293686685).
Bergstraße: Altrhein von Lampertheim (Secretan 1929; 1932 A. Nieschalk in FR; Bereich Rallengraben, Dister & al. 1977; in den 1980er Jahren erloschen, E. Dister); [Maulbeerauer Altrhein] Rosengarten (1882 G. Sennholz in MB; Nordheimer Altrhein, Reuling nach Schnittspahn 1853; 1950 Beisinger 1954).