Gentiana pneumonanthe L. ‒ Lungen-Enzian
Der nährstoffarme, wechselfeuchte, mäßig saure Torf- oder Tonböden besiedelnde Lungen-Enzian wird erstmals in der „Flora von Frankfurt“ des Johann Hartmann Senckenberg (Manuskript 1718) erwähnt, jedoch ohne genaue Ortsangabe. Das erste publizierte Vorkommen ist in der „Oekonomisch-technischen Flora der Wetterau“ von Gärtner & al. (1799), nämlich „auf sumpfigen Wiesen im Wald zwischen Messel und Langen“. Für Schnittspahn (1839‒1865) war die Art offenbar so trivial, dass er nur noch „Riedgegend“ angibt. Neben diesen Vorkommen in Südhessen bestanden bis in jüngste Zeit auch solche in Nordwesthessen (Müller 1841, Becker & al 1997, Hodvina & Cezanne 2010). Heute findet sich die Art nur noch in 5 Schutzgebieten: im Kreis Groß-Gerau (Bruderlöcher, Mönchbruch und Wächterstadt) sowie in Darmstadt (Silzwiesen und Rottwiese). Ein Vorkommen bei Hessisch-Lichtenau dürfte auf Ansalbung beruhen (Siebert 2023).