Sempervivum tectorum L. ‒ Dach-Hauswurz
Indigen im Mittelrheintal (Fabritzek & Kadereit 2018), wo die Pflanze selten in Felsbandrasen vorkommt (Großmann 1976), so im NSG „Engweger- und Scheibigkopf“ bei Lorchhausen (Streitz 2005; 2015 Ehmke 2023). Ehmke (2023) nimmt an, dass auch ein Vorkommen bei Schlangenbad indigen ist.
Unklar ist der Status des Vorkommens am Bielstein im Höllental bei Allendorf, das erstmals von Meyer (1836) erwähnt wurde und weiterhin besteht (Baier & al. 2005). Sonst gelegentlich, allerdings mit deutlich abnehmender Häufigkeit, auf Dächern und Mauern verwildert. Die erste Nennung für Hessen erfolgte durch Johann Christian Senckenberg (1707‒1772) in seiner Flora von Frankfurt für „Ludwigsland auf einer Mauer“ sowie für Häuser und Mauern im Rheingau (Spilger 1941). Nach Moench (1777) häufig auf Strohdächern und auf Mauern. Ludwig (1952) gibt an, dass die früher häufig gepflanzte Art heute mit einer Ausnahme im Siegerland nicht mehr nachweisbar sei. Gregor (1993) fand drei Vorkommen auf Friedhöfen des Schlitzerlandes. Becker & al. (1997) nennen für den Landkreis Frankenberg Verwilderungen in Felsen bei Adorf und in einem Steinbruch bei Basdorf. Im ehemaligen Dillkreis verschwunden (Graffmann 2004). Ottich (2007) konnte nur einen jüngeren Nachweis aus Frankfurt aufführen: Bahnhof Sportfeld (1993 C. Bredereck). Schubert (2020) nennt drei Vorkommen im Weschnitztal. Wittig & al. (2022) führen zwei eventuell indigene Vorkommen auf: Niedergladenbach, Schieferfelsen (2021 W. Ehmke) sowie Frauenstein, Quarzklippe (2011 M. & R. Wittig). Cezanne (1998) nennt ein Vorkommen aus dem Odenwaldkreis „Böllsteiner Höhe östlich Böllstein“ sowie aus dem Landkreis Bergstraße „Hemsberg“.
